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Mikroplastik in Luft, Wasser und Boden reduzieren – mit der richtigen Lebensmittelverpackung

Man sieht es nicht, dennoch ist es präsent und schadet uns und unserer Umwelt enorm. Die Rede ist von Mikroplastik. Kein Lebensraum, der nicht Spuren der winzig kleinen Kunststoffpartikel aufweist. Sie sind sogar in unserem Körper – mit ungeahnten Folgen.

Eine Kreditkarte pro Woche – so viel Mikroplastik nimmt jeder von uns zu sich. Sei es über die Nahrung, das Trinkwasser oder die Luft. Das sind Zahlen, die Forscher der University of Newcastle in Australien 2019 im Auftrag des WWF herausgefunden haben (1). Die Wissenschaftler untersuchten hierfür beispielhaft Atemluft, Trinkwasser, Salz, Bier und Schalentiere. Aber was ist eigentlich Mikroplastik? Definitionsgemäß sind das Plastikteilchen mit einem Durchmesser von 5 Millimetern und kleiner. Zu unterscheiden ist immer primäres und sekundäres Mikroplastik. Primäres Mikroplastik wird bereits in dieser Form hergestellt, wie Peelingpartikel in Duschgels. Sekundäres Mikroplastik sind Kunststoffteilchen, die zum Beispiel beim Zerfall einer Kunststoffverpackung entstehen.

Dass wir Mikroplastik über unsere Ernährung aufnehmen, ist mittlerweile leider bekannt. In 100 Gramm ungekochtem Reis befinden sich drei bis vier Milligramm Mikroplastik. Nimmt man vorgekochten Reis, sind es laut einer Studie der University of Queensland, Australien, auf 100 Gramm sogar 13 Gramm Mikroplastik (2). Zum Vergleich: Eine Kreditkarte wiegt fünf Gramm.

Das ist nicht verwunderlich, wie eine Studie des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) herausgefunden hat (3). Demzufolge gelangen jedes Jahr 13.000 Tonnen Plastikmüll in den Boden. Die häufigsten Ursachen: Klärschlamm, Kompost und Gärreste. Wenn beispielsweise Plastikverpackungen aus Versehen in die Biotonne geraten, Textilfasern aus dem Abwasser, das in den Kläranlagen gefiltert wird, in der Natur verteilt werden oder Äcker an viel befahren Straßen liegen, könnte der Kunststoff nahezu unsichtbar auf die Felder gelangen.

Um das zu verhindern, müssen wir alle daran arbeiten, zumindest den Anteil an Kunststoffverpackungen zu reduzieren. Dazu gehört auch, das eigene Einkaufsverhalten zu überdenken. Lebensmitteldosen aus Weißblech sind in dem Fall eine gute Wahl, denn in ihnen bleiben Lebensmittel lange frisch und können schonend und energiesparend erwärmt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich Dosen ohne Energieaufwand lagern lassen.

Verbraucher greifen schon jetzt lieber zu Verpackungen aus Weißblech

Aber Lebensmitteldosen aus Weißblech haben noch weitere Vorteile gegenüber Verpackungen aus Plastik. Dank ihrer magnetischen Eigenschaften können sie in den Sortieranlagen unkompliziert über einen großen Magneten aus dem Abfall aussortiert werden. Dieser gesammelte Weißblechschrott wird aufbereitet, im Stahlwerk zusammen mit Roheisen zu Rohstahl verarbeitet und schließlich erneut zu einem hochwertigen Stahlprodukt. Das passiert ohne Qualitätsverlust und ist ressourcenschonend. Hinzu kommt, dass Stahl immer und immer wieder recycelt werden kann. Das wird auch als Multirecycling bezeichnet.

Dass ein Umdenken bei den Verbrauchern stattfindet, hat unsere YouGov Umfrage Anfang des Jahres ergeben. Demnach sind 89 Prozent der Befragten gute Umwelteigenschaften bei Verpackungen wichtig. Immerhin greifen schon 62 Prozent der Konsumenten lieber zu Verpackungen aus Weißblech anstatt zu Plastik.

Quellen:

(1) "No Plastic in Nature: Assessing Plastic Ingestion from Nature to People", WWF und University of Newcastle, Australia

(2) Plastics contamination of store-bought rice

(3) Studie von Fraunhofer UMSICHT und Ökopol im Auftrag des NABU: „Kunststoffe in der Umwelt: Emissionen in landwirtschaftlich genutzte Böden“ (05/21)